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Geschrieben von Johannes80 am 15.02.2010 um 19:44:

  Werder News 15.02.2010 - 21.02.2010

Der OLT Kick – Werder-Sponsor lädt beim Stuttgart-Spiel zum Torwandschießen ein


Am 6. März lädt die Bremer Fluggesellschaft OLT zwei schuss- und reisefreudige Kandidaten ein, sich mitten im Weser-Stadion quer durch Europa zu kicken. In der Halbzeitpause des Spiels gegen den VfB Stuttgart platziert der Werder-Sponsor eine Torwand zwischen die Pfosten vor der Ostkurve.

Wer das Ziel einmal trifft, darf sich eines von sieben europäischen Flugzielen aussuchen. Zur Auswahl stehen kostenlose Flüge für 2 Personen nach Bristol, Kopenhagen, Brüssel, Nürnberg, Zürich, Toulouse und Usedom. Hin und zurück direkt ab Bremen.

Für das Torwandschießen kann man sich bis Sonntag, 21. Februar 2010, per E-Mail unter Kein Link zu sehen? bewerben. Eine kurze Vorstellung und Erklärung, warum man der richtige Kandidat für den OLT-Kick ist, reicht. Die beiden Bewerber mit den originellsten Antworten dürfen teilnehmen. Obendrein gibt es noch zwei Freikarten für das Spiel dazu.

Mit der Aktion im Weser-Stadion stellt sich OLT als Werder Sponsor vor. Bekannt ist die Fluggesellschaft den Werder-Fans allerdings längst – als Charter-Flieger ihrer Mannschaft zu den Auswärtsspielen oder als Heimflieger des aktuellen deutschen Pokalsiegers.


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Geschrieben von Johannes80 am 15.02.2010 um 19:45:

  Echt Werder: Haake-Beck organisiert drittes Werder Bremen Fan-Wochenende

Werder Fans aufgepasst! Vom 05. bis zum 07. März 2010 steht der Sunparks Nordseeküste wieder im Zeichen von Werder Bremen. Schon in den vergangenen zwei Jahren waren es Termine, die im Kalender eingefleischter Werder-Anhänger absolute Highlights waren. Über 6.000 Bewerbungen auf die je 150 begehrten Plätze belegen eindrucksvoll, warum Haake-Beck sich nicht nur als Sponsor der Bremer Elf versteht, sondern als echter Partner auftritt.

75 Fans bekommen, zusammen mit Ihrer Begleitung, die einmalige Möglichkeit, hinter die Kulissen des Vereins zu schauen. Über drei Tage werden verschiedene Aktionen rund um Werder Bremen angeboten: Von Vorträgen des Werder-Geschäftsführers Klaus-Dieter Fischer über Talkrunden mit Profis, bis hin zur Autogrammstunde vor Ort.

Haake-Beck setzt immer wieder Zeichen für seine enge Verbundenheit mit dem grün-weißen Verein und dessen Fans, unter anderem mit der Kreation von Haake-Beck 12, dem offiziellen Fanbier von Werder Bremen. „Haake-Beck und Werder Bremen verbindet eine langjährige Partnerschaft und bei unseren gemeinsamen Aktionen stehen immer die Fans im Vordergrund. Mit dem Werder Bremen Wochenende im Sunparks Nordseeküste möchten wir den Fans ein einmaliges Erlebnis bieten, dass in dieser Form einzigartig ist“, so Julia Beuke, Marketing Haake-Beck. „Die Marke ist, wie der Verein, im Norden zu Hause. Beide stehen für Emotionen, Glaubwürdigkeit, Tradition und Erfolg“, ergänzt sie.

Werder Bremen verlost exklusiv 20 dieser einmaligen Wochenenden! Wer sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen möchte, kann sich per Mail an Kein Link zu sehen? bewerben und sollte die Frage beantworten, warum gerade er/sie dieses Wochenende gewinnen sollte.
Wichtig hierbei ist nur, dass der Bewerber und seine Begleitung das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Der Preis beinhaltet zwei Übernachtungen inkl. Frühstück im Sunparks Nordseeküste, das Werder Rahmenprogramm und eine Fanparty.
Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen. Teilnahmeschluss ist der 17.02.2010. Haake-Beck und Werder wünschen allen Bewerbern viel Glück!


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Geschrieben von Johannes80 am 15.02.2010 um 19:46:

  Bargfrede und Wagner arbeiten an Comeback, Fritz pausiert

Werders Nummer 44 ist zurück auf dem Platz. Philipp Bargfrede konnte am Montagnachmittag wieder mit den Kollegen trainieren. Nach überstandener Knie-Verletzung und zahlreichen individuellen Einheiten zeigte sich der 20-Jährige erfreut über seine Rückkehr: "Die Einheit war gut, es hat Spaß gemacht, wieder mit den anderen auf dem Platz zu stehen. Ich habe keine Schmerzen mehr und hoffe, dass es jetzt voran geht." Bargfrede machte deutlich, dass er sich behutsam, Schritt für Schritt, wieder an die Mannschaft herankämpfen will.

"Wir müssen jetzt schauen, dass ich es nicht gleich übertreibe und deshalb ist es wichtig, dass ich mir die Zeit nehme, um nicht wieder zurückgeworfen zu werden. Dass der Mittelfeldmann bereits zum nächsten Bundesligaspiel eine Option für den Bremer Kader darstellt, ist eher fraglich. "Wir müssen von Tag zu Tag abwarten, wie das Knie auf die Belastungen reagiert, ich will aber nichts überstürzen", so Bargfrede.

Ein anderer Werderaner wagte am Vormittag die ersten Schritte auf das Bremer Trainingsgelände – Sandro Wagner. Der zur Winterpause verpflichtete Angreifer ist nach beendeter Reha seit Dienstagabend in Bremen und arbeitet nach seinem Kreuzbandriss nun an der Weser am Comeback. Der 22-Jährige absolvierte zusammen mit Sebastian Boenisch und Fitness-Coach Yann-Benjamin Kugel eine individuelle Einheit. Wagner zeigte sich im Anschluss zufrieden:

"Die Einheit war super, ich fühle mich richtig gut. In den kommenden Tagen werde ich mein Programm fortführen und vielleicht schon in zwei Wochen mit der Mannschaft trainieren können.

Clemens Fritz hingegen konnte nicht am Mannschaftstraining der Grün-Weißen teilnehmen. Der Rechtsverteidiger hatte bei der Partie in Hannover einen Schlag auf das linke Knie bekommen und ließ sich am Montag behandeln. "Ich habe einen leichten Bluterguss davongetragen und wollte dem Knie deshalb etwas Ruhe geben. Ich hoffe aber, dass ich vielleicht schon morgen wieder einsteigen kann", so der 29-Jährige.


Von Marco Niesner


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Geschrieben von Johannes80 am 16.02.2010 um 08:52:

  Niemeyer: "David gegen Goliath absolut unbegründet"

106 Spiele bestritt Peter Niemeyer für den niederländischen Klub Twente Enschede. Nun kommt es am Donnerstag, 18.02.2010 zur Rückkehr des 26-Jährigen an seine alte Wirkungsstätte. Zahlreiche Medienvertreter nutzten am Montagmittag die Gunst der Stunde und befragten den Werder-Profi zum bevorstehenden Aufeinandertreffen. WERDER.DE war dabei und notierte die wichtigsten Antworten.


Hallo Peter, seit deinem Weggang aus Enschede 2007 hat sich dort einiges getan. Wie siehst du die Entwicklung der Niederländer?

Ja, das stimmt. In Enschede ist wirklich eine Menge passiert in den letzten Jahren. Mit dem neuen Präsidenten Joop Munsterman, ist es gelungen sich in Europa als Mannschaft zu etablieren. Es hat ein Umbruch stattgefunden, dort bewegt sich was.

Was bedeutet Twente für dich als Spieler und als Mensch?

Twente war der Verein, der mich ausgebildet hat, der mich zum Profi gemacht hat. Ich habe dort viele Freunde gefunden, mit denen ich auch heute noch Kontakt habe. Obwohl ich in den Niederlanden im Ausland war, habe ich Twente als meine Heimat angesehen.

Die Vorfreude auf deine Rückkehr ist sicherlich riesig…

Ja, absolut. Es ist einfach schön dorthin wieder zurückzukehren und einige Leute wiederzutreffen. Für mich ist es das erste Mal, dass ich wieder nach Twente komme.

Wie hast du davon erfahren, dass es für Werder gegen deinen Ex-Klub geht? Hast du vor dem Fernseher gesessen, als das Los gezogen wurde?

Nein, ich war unterwegs im Auto und hab schon gesehen, dass ich ziemlich viele Anrufe und SMS aus Holland hatte. Da war eigentlich klar, dass wir als nächstes gegen Twente spielen.

Du musstest doch sicher einige Kartenwünsche erfüllen, oder?

Ja, es haben in der Tat ziemlich viele Leute nach Tickets gefragt. Einigen konnte ich den Wunsch erfüllen, leider nicht jedem. Ich schätze, dass sich diejenigen schon sehr auf die beiden Partien in Enschede und in Bremen freuen. Da Enschede relativ grenznah liegt, ist es für die Fans ja auch nicht schwer zu unserem Auswärtsspiel zu reisen.

Was kann man vom Gegner am Donnerstag erwarten? Twente steht in der Eredivisie auf einem hervorragenden zweiten Tabellenplatz und hat erst kürzlich die erste Niederlage einstecken müssen.

Twente hat in der jüngsten Vergangenheit wirklich richtig gute Ergebnisse erzielt. Sie haben eine gute Mannschaft, die sich für solche Spiele in der Europa League sicherlich noch mal zusätzlich motivieren kann. Man darf sie keineswegs unterschätzen, wir müssen uns zu 100 Prozent auf die Partie vorbereiten und eine gute Leistung abrufen. Nicht umsonst hat Twente zwei Mal in Folge die Champions-League-Qualifikation erreicht, das spricht schon für eine gewisse Qualität.

Also würdest du nicht von einem Duell David gegen Goliath sprechen?

Nein, auf keinen Fall. Ich finde es absolut unbegründet davon zu sprechen. Twente hat einige gute Spieler in ihren Reihen, sie sind vielleicht nur nicht in der Breite so gut besetzt wie wir. Die Holländer selbst ziehen da vielleicht gern den David gegen Goliath Vergleich heran.

Den Stellenwert wie Ajax, Feyenoord und PSV haben sie in den Niederlanden aber noch nicht erreicht, oder?

Wenn man von den Topteams aus Holland spricht, werden immer diese drei genannt, das ist richtig. Dahinter gibt es aber schon länger eine kleinere Gruppe von Mannschaften wie z.B. AZ Alkmaar und eben Twente Enschede, die die großen ärgern wollen und denen die Verfolgerrolle zugeschrieben wird. Die Eredivisie ist in der Quantität vielleicht nicht so stark, aber dennoch haben sie einige Mannschaften, die in der Bundesliga eine gute Rolle spielen könnten.

Du hast selber Twentes gute Arbeit im Jugendbereich kennengelernt. Wo liegt das Geheimrezept?

Ihre Philosophie orientiert sich ganz klar Richtung Offensiv-Fußball. Bevorzugt spielen sie die 4-3-3-Variante mit zwei Außenstürmern. In jeder Jugendabteilung spielen auch deutsche Talente. Sie schauen schon früh darauf, deutsche Tugenden wie z.B. den Einsatzwillen mit der niederländischen Spielfreude zu kombinieren. Ich glaube das ist ein sehr guter Mix.

Man hat gehört, dass du als Deutscher absoluter Publikumsliebling bei Twente warst.

Es scheint so, als ob ich mit meiner Art dort sehr gut zurechtgekommen bin und die Fans mich mochten. Ich habe immer versucht mich bestmöglich einzubringen, meine beste Leistung abzurufen und das haben die Fans honoriert.

Stichwort niederländische Fans. Wie nimmst du das Konfliktpotenzial zwischen Deutschen und Holländern wahr?

Die Twente-Anhänger sind wirklich tolle Fans. Sie sorgen für eine atemberaubende Stimmung, nicht umsonst sagt man ihnen nach, für die beste Stimmung in Holland zu sorgen. Für mich das Verhältnis zwischen deutschen und holländischen Fans allerdings nicht so problematisch, wie immer dargestellt. Eine gewisse Rivalität gehört dazu, ansonsten sollte es fair bleiben. Natürlich muss man auch erwähnen, dass die Sicherheitslage in Holland eine andere ist. Die Fans werden mit einer Polizeieskorte ins Stadion begleitet und dort in ihren Block gepfercht, leider. Das ist in Deutschland schon völlig anders. Man sollte vielleicht nicht unbedingt am Donnerstag mit grün-weißen Schals und Fahen durch die Stadt ziehen.

Hast du in deiner Twente-Zeit Formen der Rivalität zu spüren bekommen?

In der Jugendzeit spielte das eigentlich keine Rolle. Es war immer sehr ruhig bei unseren Spielen. Aber wie gesagt, ich sehe das als nicht so problematisch an.

Mittlerweile spielen ja auch einige Holländer in der Bundesliga, vielleicht auch ein Zeichen, dass es gut funktionieren kann?

Ja, sicherlich. An Robben, van Nistelrooy oder auch Louis van Gaal um nur einige wenige zu nennen, sieht man ja, dass wir mit ihnen echt gute Typen in der Bundesliga haben. Jeder freut sich jetzt auf die deutsch-niederländischen Wochen. Wir gegen Twente und der HSV gegen PSV. Ich hoffe es geht alles fair über die Bühne.


notiert von Marco Niesner


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Geschrieben von Johannes80 am 16.02.2010 um 13:04:

  Vor EL-Spiel in Enschede: Werders Torhunger nicht gestillt

Am Donnerstagabend, 18.02.2010, 19.00 Uhr tritt Werder Bremen zum ersten von zwei Europa-League-Duellen im Stadion De Grolsch Veste in Enschede an. Die Niederländer stehen in der Liga nur drei Zähler hinter Spitzenreiter PSV Eindhoven und konnten sich als Gruppenzweiter hinter Fenerbahce Istanbul für die Zwischenrunde der Europa League qualifizieren. WERDER.DE hat vor dem deutsch-niederländischen Aufeinandertreffen die interessantesten Fakten rund um die Begegnung herausgesucht. Viel Spaß!


Wussten Sie schon, dass…


sich Werder und Twente noch nie in einem Pflichtspiel gegenüber standen? Einziger Vergleich beider Teams war im Jahre 2000 in einem Benefizspiel zugunsten der Opfer einer Explosion einer örtlichen Feuerwerksfabrik. Endstand 1:1-Unentschieden.

Twente seit über 30 Jahren nach der Winterpause im Europapokal kein Spiel mehr gewinnen konnte? Zuletzt erreichten die Niederländer in der Saison 1977/78 das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger. Sie scheiterten damals am RSC Anderlecht.

Twente in seiner Vereinsgeschichte bereits elf Mal auf ein deutsches Team traf? Ein Sieg, vier Unentschieden und sechs Niederlagen stehen dabei zu Buche.

es Werder insgesamt zehn Mal mit niederländischen Mannschaften zu tun bekam? Die Grün-Weißen erreichten dabei zwei Siege, drei Remis und fünf Niederlagen.

die Bremer auf niederländischen Boden noch nie gewinnen konnten? Die Bilanz in den Niederlanden: 0 Siege, 1 Remis, 4 Niederlagen.

Steve McClaren, Trainer von Twente, nur eine relativ ausgeglichene Europapokal-Heimbilanz vorzuweisen hat? Unter ihm kam die Mannschaft zu fünf Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen.

Werder in den letzten elf Europapokalauswärtsspielen keine Niederlage mehr erlitten hat? Wobei das verlorene Finale der UEFA-Pokal-Saison 2008/09 gegen den Schachtjor Donezk nicht dazu gezählt wird, da es auf neutralem Boden in Istanbul stattfand. Die letzte Niederlage setzte es am 6. März 2008 bei den Glasgow Rangers (0:2).

neben Peter Niemeyer auch drei weitere Werderaner bereits in den Niederlanden gekickt haben? Petri Pasanen und Markus Rosenberg spielten für Ajax Amsterdam, während Daniel Jensen seine Karriere beim SC Heerenveen begann.

die Mannschaft von Thomas Schaaf eine beeindruckende Bilanz aus den bisherigen Europa-League-Spielen vorzuweisen hat? Sieben der acht Europapokalspiele in dieser Saison haben sie gewonnen, bei einem Unentschieden in Wien. Dabei kamen die Grün-Weißen auf 24:9 Tore, erzielten also genau drei Treffer pro Spiel.

Twente mit nur fünf Toren die Mannschaft ist, die mit den wenigsten Treffern die Gruppenphase der UEFA Europa League überstanden hat? Jubeln durften die Niederländer nur beim 2:1-Sieg bei Fenerbahce Istanbul, dem 2:1-Erfolg gegen Sheriff Tiraspol und dem 1:1 bei Steaua Bukarest.

Philipp Bargfrede, Sebastian Boenisch, Aaron Hunt, Daniel Jensen und Markus Rosenberg bei der nächsten gelben Karte im Wettbewerb eine Sperre droht? Alle fünf haben bereits zwei Verwarnungen auf dem Konto.

das Rückspiel am Donnerstag, 25. Februar im Weser-Stadion stattfindet und der Sieger dieses Duells das Achtelfinale gegen den Gewinner aus Club Brügge gegen FC Valencia bestreitet? Twente oder Werder müsste am 11. März zunächst auswärts antreten, ehe man am 18. März das Rückspiel im heimischen Stadion austrägt.


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Geschrieben von Johannes80 am 16.02.2010 um 18:17:

  Wichtige Infos zum Europa-League-Spiel beim FC Twente

Entgegen einem anders lautenden Pressebericht wird die Stadt Enschede am Donnerstag, 18.02.2010 anlässlich des Europa League Spiels zwischen dem FC Twente und Werder Bremen nicht für alle Deutschen, und damit auch nicht für Werder-Fans gesperrt. Enschedes Bürgermeister Peter den Oudsten verzichtet darauf, diesen ursprünglich aus Sicherheitsgründen erwogenen Plan in die Tat umzusetzen.

Ebenso wenig werden die 1.260 Fans von Werder Bremen gezwungen ihre Fahrzeuge an der Grenze im 15 Kilometer entfernten Gronau abzustellen und mit Bussen weiter ins Stadion zu reisen. Die Polizei Enschede hat vielmehr eine Routenbeschreibung zum Stadion „De Grolsch Veste“ herausgegeben, der alle Fans, die individuell oder per Bus aus Deutschland anreisen, folgen sollen. Diese Informationen wurden Werder Bremen bei einem Sicherheits-Meeting am Dienstagmittag in Bremen zur Verfügung gestellt.

Werder Bremen weist alle Fans auf ein erhöhtes Risiko hin und rät dazu, die Hinweise zur An- und Abfahrt strikt zu befolgen. Fans ohne Eintrittskarte sollen auf keinen Fall nach Enschede reisen, es besteht nicht mehr die Möglichkeit ein Ticket für das Spiel in den Niederlanden zu erwerben.

Anreise nach Enschede laut Mitteilung der Polizei Enschede für PKW und Busse

In Osnabrück A 30 Richtung Amsterdam nehmen.
An der Grenze A 1 folgen bis zur Abfahrt zur A 35 in Richtung Enschede. (25km)

Auf der A 35 nehmen Sie die Ausfahrt Enschede-West (Ausfahrtsnummer 26).

Nach Verlassen der Autobahn links halten und nach ca. 1 km die Ausfahrt rechts Richtung Stadion nehmen.

Danach links abbiegen und der Straße 3 km folgen, bis Sie unter einer Brücke durchgefahren sind.

Hinter der Brücke nehmen Sie die erste Straße links, dort können Sie ihren PKW abstellen. (Thermen)

Ab der Abfahrt 26 ist der Weg zum Stadion für deutsche Anhänger ausgeschildert.

Hinweise zur Anreise mit Fanbussen

Fansbusse müssen vor der Brücke rechts abbiegen, nach 200 Metern links abbiegen und nach weiteren 200 Metern wieder links. Von dort aus geht es geradeaus zum Parkplatz vor dem Block der Werder-Fans.


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Geschrieben von Johannes80 am 16.02.2010 um 18:18:

  Frühlings-Stimmung bei eisigem Mannschaftstraining

Strahlender Sonnenschein zauberte am Dienstagnachmittag trotz eisiger Temperaturen einige lachende Gesichter auf den Trainingsplatz. Einen Tag vor der Abreise zum Europa-League-Spiel nach Enschede war die Stimmung auf dem Platz gelöst. Die Wetterbesserung hatte dabei großen Anteil, wie der Trainer anschließend verriet. "Seit dem 17. Dezember liegt hier durchweg Schnee, gefühlt ist hier sogar schon drei Jahre Winter, weil wir das in den letzten Spielzeiten nicht so erlebt haben. Wenn du dann jeden Tag hierher fährst, alles ist grau in grau, alles ist gefroren, dann freuen sich natürlich schon alle darauf, dass die Bäume bald wieder sprießen und wir den Frühling begrüßen können", frohlockte Schaaf philosophisch, wollte die gute Laune auch nicht nur auf den Sonnenschein schieben. "Ich denke, dass wir uns auch schon in den letzten Wochen hin und wieder mal beim Lachen auf dem Platz erwischt haben."

Beim Thema Wetter angekommen, nutzte Schaaf am Dienstag auch mal die Gelegenheit, die Mitarbeiter von Stadtgrün, die bei diesen widrigen Verhältnissen den Trainingsplatz herrichten, lobend zu erwähnen. "Ich bin ja in dieser Beziehung auch oft kritisch, aber man muss einfach mal die Arbeit von Stadtgrün würdigen. Sie versuchen uns jeden Tag wieder ordentliche Bedingungen zu schaffen. Wenn man bedanket, dass bei unseren Nachwuchsteams überhaupt kein ordentlicher Trainingsbetrieb möglich ist, weil es das Wetter nicht erlaubt, dann weiß man mit welchem Einsatz die Mitarbeiter immer wieder gegen die Vereisung kämpfen. Wir sind ja kaum vom Platz herunter, da steht schon wieder eine Gruppe bereit, um die Verhältnisse wieder zu verbessern."

Die Mannschaft ist sich dieses Privileges durchaus bewusst, glaubt Schaaf beobachtet zu haben. "Wir nutzen das, in dem wir jede Stunde Training sehr konzentriert angehen. Und das Team macht da gut mit. Ich glaube, wir haben zuletzt unsere Ziele besser verfolgt, einiges besser umgesetzt haben. Wir machen inzwischen wieder vieles richtig", so Thomas Schaaf.


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Geschrieben von Johannes80 am 17.02.2010 um 09:18:

  Hunt bricht Training ab, Schaaf mahnt zur Konzentration

Bei strahlendem Sonnenschein absolvierten die Werder-Profis am Dienstagnachmittag ihre letzte Einheit am Weser-Stadion, bevor sie am Mittwochmorgen zum Europa-League-Auswärtsspiel nach Enschede aufbrechen. Ob Aaron Hunt die Reise mit antreten kann, bleibt fraglich. Der 23-Jährige musste die Übungseinheit kurz vor dem Ende verletzungsbedingt abbrechen. "Ich habe bei einem Zweikampf, einen Schlag auf den Knöchel abbekommen", so Hunt, der erst nach der Untersuchung bei Mannschaftsarzt Götz Dimanski endgültig Klarheit über die Schwere der Verletzung hat.

Bargfrede und Jensen bleiben in Bremen

Definitiv nicht im Bremer Kader stehen hingegen Philipp Bargfrede und Daniel Jensen. Für den Dänen, der seit Sonntag wieder im Mannschaftstraining der Grün-Weißen mitmischt, käme ein Einsatz zu früh. "Daniel hat zwar das komplette Programm absolvieren können, aber wir müssen jetzt schauen, ob und wie er es verkraftet." Bei Philipp Bargfrede mahnte Schaaf nach über zweimonatiger Verletzungspause zu Geduld:

"Wir haben Philipps Trainingsprogramm in den letzten Tagen etwas dosiert, ihn des Öfteren mal herausgenommen. Wir wollen die Belastung punktuell setzen und hoffen, dass uns beide dann schnellstmöglich wieder zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für Sandro Wagner und Sebastian Boenisch. Beide arbeiteten am Dienstag abseits der Kollegen individuell mit Fitness-Coach Yann-Benjamin Kugel, der einen Parcours aufgebaut hatte.

Schaaf: "Machen beim Namen keinen Unterschied"

Vom Namen her ist Enschede vielleicht keine Top-Mannschaft, dennoch warnte Cheftrainer Thomas Schaaf vor der Abreise nach Enschede am Mittwochmorgen noch einmal eindringlich davor, sich nicht zu 100 Prozent auf den Gegner vorzubereiten. "Sie haben bisher absolut überzeugt, hervorragende Leistungen gezeigt und stehen zu Recht an zweiter Stelle in der niederländischen Liga", so Schaaf der in allen Mannschaftsteilen der Niederländer große Qualität ausgemacht hat: "Sie sind insgesamt gut besetzt, schalten sehr gut um und haben in der Saison bewiesen, dass sie defensiv sehr gute Arbeit leisten." Nicht zuletzt macht Schaaf dies an den nur 19 Gegentoren in 23 Ligaspielen fest.

"Sie haben mit Douglas, Stam oder auch Kuiper defensiv gute Leute, mit Wout Brama einen davor, der in den letzten Spielen sehr auffällig agiert hat und das Spiel immer wieder ankurbeln kann. Kenneth Perez spielt trotz seines hohen Alters eine hervorragende Saison und im Angriff haben sie mit Blaise N'Kufo, Bryan Ruiz und Miroslav Stoch Spieler, die 1:1-Situationen suchen. Wir dürfen ihnen keine Räume bieten und müssen versuchen ihre Offensivkraft nicht zur Entfaltung kommen zu lassen."

Vize-Kapitän Per Mertesacker sieht keine Gefahr, den Gegner aus Enschede zu unterschätzen und gibt die Marschroute für den Donnerstag vor: "Wir müssen uns in Enschede durch eine hochkonzentrierte Leistung eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeiten", fordert "Merte", der dem deutsch-niederländischen Duell mit Vorfreude entgegensieht: "Wir werden am Donnerstag wieder um eine Erfahrung reicher und freuen uns auf eine neue, reizvolle Aufgabe in der Europa League." Im Stadion "De Grolsch Veste" wird Mertesacker dabei auf einen ehemaligen Vereinskameraden treffen. Er und Blaise N'Kufo spielten 2004 gemeinsam bei Hannover 96.


Von Marco Niesner


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Geschrieben von Johannes80 am 17.02.2010 um 16:00:

  "Mission Enschede" gestartet – Werder-Tross bricht auf

Pünktlich um 10.00 Uhr brach der Werder-Tross am Mittwochmorgen Richtung Enschede auf. Mit an Bord des Mannschaftsbusses ist auch Werder-Profi Aaron Hunt. Aufatmen bei allen Werder-Fans. Der 23-Jährige hatte am Dienstagnachmittag im Training einen Schlag auf den Knöchel abbekommen und vorzeitig die Einheit beenden müssen. Am Abend erhielt Hunt von Mannschaftsarzt Götz Dimanski grünes Licht für einen Einsatz am Donnerstag.

"Es war zum Glück nur eine kleine Blessur, die meinen Einsatz am Donnerstag nicht gefährden sollte", so Hunt kurz vor der Abreise am Weser-Stadion.

Am Abend bittet Cheftrainer Thomas Schaaf die Werder-Profis zum Abschlusstraining im "De Grolsch Veste" Stadion. Zuvor wird es um 18.00 Uhr die obligatorische Pressekonferenz vor dem deutsch-niederländischen Duell geben. Die "Mission Sechzehntelfinale" in der Europa League ist also gestartet.

Folgende 18 Spieler haben am morgen die Reise nach Enschede angetreten:

Wiese, Vander, Pasanen, Naldo, Borowski, Fritz, Rosenberg, Marin, Özil, Hunt, Prödl, Abdennour, Husejinovic, Frings, Almeida, Pizarro, Niemeyer, Mertesacker.


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Geschrieben von Johannes80 am 17.02.2010 um 19:15:

  Portugiese Batista pfeift Werders EL-Spiel in Enschede

Der portugiesische Schiedsrichter Cardoso Cortez Batista leitet am Donnerstag, 18.02.2010 um 19.00 Uhr das Europa-League-Auswärtsspiel von Werder Bremen bei Twente Enschede. Für den 44-Jährigen ist es erst die zweite Partie mit Werder-Beteiligung in seiner Laufbahn als Schiedsrichter.

Der in Lissabon geborene Bankier pfiff vor fast genau drei Jahren im Weser-Stadion die Partie zwischen Werder und Ajax Amsterdam. Damals gewannen die Grün-Weißen durch Tore von Mertesacker, Naldo und Torsten Frings mit 3:0 und zogen ins Achtelfinale des UEFA-Cups ein.

Lucilio Cardoso Cortez Batista ist seit 1996 FIFA-Schiedsrichter und leitete in seiner Karriere insgesamt 61 internationale Partien. Das letzte Spiel mit deutscher Beteiligung unter der Regie von Cortez Batista fand am 13.02.2008 statt. Werders nächster Gegner in der Bundesliga, Bayer Leverkusen, trennte sich damals in Istanbul 0:0-Unentschieden von Galatasaray.

Zuvor pfiff der leidenschaftliche Fotograf die Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und Olympique Lyon. Die Schwaben unterlagen am 23.10.2007 in der Champions League mit 0:2. Bei einer Partie von Werders niederländischem Gegner FC Twente wurde der Portugiese bisher nicht angesetzt.

An den Seitenlinien wird Cardoso Cortez Batista von seinen Landsleuten Joao Santos und Venancio Tomé unterstützt. Als Torrichter sind Manuel De Sousa und Joao Ferreira im Einsatz. Vierter Offizieller ist Paulo Jorge Lourenco Batista.


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Geschrieben von Johannes80 am 18.02.2010 um 08:13:

  Mahnung: „Twente macht sich kleiner als es ist“

Beim FC Twente ist am Donnerstag Feiertag. So sieht es jedenfalls der englische Trainer der Niederländer Steve Mclaren. „Es ist für uns ein großartiges Los. Das ist ein großer Gegner, aus einer starken Liga. Sie haben eine lange Geschichte, schießen eine Menge Tore und haben tolle Spieler mit starken individuellen Fähigkeiten. Sie sind der große Favorit“, so der ehemalige Trainer der englischen Nationalmannschaft, der Werder zuletzt zwei Mal gesehen hat und in der vergangenen Woche extra zum Pokalspiel nach Bremen gereist war.

Das Feiertagsprogramm, dass sich McLaren mit seinem Team ausgedacht hat hört sich so an. „Für uns kann es nur darum gehen, alles daran zu setzen einen ordetnlichen Auftritt hinzulegen. Wenn wir das schaffen, dann schaffen wir auch ein gutes Ergbnis. Ein 0:0 oder ein 1:0 wäre schon in Ordnung. Das wäre eine gute Basis für das Rückspiel.“

Trotz der Offensivstärke der Holländer wollen sie nach Angaben ihres Coaches vor allem die Verteidigung in den Mitelpunkt ihrer Pläne für die Partie gegen Werder stellen. „Wir müssen sehr gut organisiert, sehr diszipliniert sein, wir müssen verteidigen, aber auch Fußballspielen. Es muss alles passen. Wir müssen so auftreten wie in den Heimspielen letztes Jahr gegen Schalke (2:1) und gegen Ajax Amsterdam (1:0)“, so Mclaren, der einen leichten Vorteil darin sieht, dass sein Team befreit aufspielen kann. „Der ganze Druck lastet auf Werder. Sie sind stark, jeder erwartet, dass sie sich durchsetzen.“

Den Bremern könnte dabei entgegen kommen, dass der Rasen in der „De Grolsch Veste“ endlich ausgetauscht wurde. Wo im Dezember fast kein Grashalm mehr wuchs, liegt jetzt eine Rasenfläche, die zehn Tage alt ist und erst am Mittwochmorgen erstmals beim Abschlusstraining der Gastgeber genutzt wurde. „Das ist jetzt wieder eine Spielfläche, die unseren Ambitionen genügt. Das ist ein super Platz“, so McLaren, der jedoch auch darauf hinwies, dass „auch die Bremer Spieler ihn lieben werden“.

Marko Marin hatte zumindest einen positiven ersten Eindruck. Noch bevor er mit der Mannschaft am Mittwochabend darauf trainierte, sagte der Offensiv-Allrounder. „Ich konnte mir bisher alles nur kurz anschauen, aber das Stadion ist schon etwas Besonderes.“ Gefragt nach seinen Kenntnissen über den Gegner, sorgte Marin für den Lacher des Abends: „Peter Niemeyer hat ja hier gespielt und kennt viele Leute, er hat uns alles über Twente erzählt“, grinste der 20-Jährige. Auf die Nachfrage, was denn berichtet wurde, grinste er noch mehr und antwortete: „Das bleibt selbstverständlich geheim.“

Keine Geheimniskrämerei betrieb Cheftrainer Thomas Schaaf, der am Vorabend der Partie gegen Enschede klare Worte fand: „Wir haben uns sorgfältig vorbereitet. Wir kennen den Gegner, das Stadion, wissen um die Begeisterung, die hier von den Rängen kommt und wir wissen, dass der Gegner sich viel kleiner macht, als er ist.“

Gut also, dass Werder auch Aaron Hunt wieder zur Verfügung steht. Cheftrainer Thomas Schaaf gab am Mittwoch definitiv grünes Licht: „Er war gestern umgeknickt, doch die Verletzung hat sich als nicht so schwerwiegend herausgestellt, wie es im ersten Moment schien. Er könnte spielen.“


aus Enschede berichtet Michael Rudolph


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Geschrieben von Johannes80 am 19.02.2010 um 09:02:

  0:1 beim FC Twente: Werder nutzt die Chancen nicht

Kein Auswärtstor in der Europa-League-Zwischenrunde. Werder Bremen verlor das Europapokal-Hinspiel vor 22.000 Zuschauern beim niederländischen Tabellenzweiten Twente Enschede mit 0:1 (0:1). Der einzige Treffer des Abends blieb dabei Mittelfeldspieler Theo Janssen vorbehalten, der sechs Minuten vor der Pause einen fulminanten Distanzschuss genau ins rechte Eck hämmerte. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Werder wesentlich mehr Spielanteile und Tormöglichkeiten, wusste nur keine davon zu nutzen. Die größte vergab Angreifer Claudio Pizarro, als er nach einem kapitalen Fehler in Twentes Hintermannschaft völlig allein mit vollem Risiko Torwart Sander Boschker anschoss (34.).

Werder verdichtet die Räume und agiert deutlich überlegen

Never change a winning team. Zum bereits vierten Mal in Folge ließ Cheftrainer Thomas Schaaf die gleichen elf Spieler in der identischen Formation auflaufen. Der spielstarke Tabellenzweite aus den Niederlanden vertraute derweil auf ein gewohnt offensives 4-3-3-System, aus dem Mittelfeld angetrieben von Perez und Janssen und an deren Spitze die Reihe Ruiz-Nkufo-Stoch für Torgefahr sorgen sollte. Dies wusste Werder allerdings von Beginn an effektiv zu verhindern. Die Grün-Weißen verdichteten in der Defensive klug die Räume, verhinderten somit vor allem Twentes gerne praktiziertes Kurzpassspiel. Darüber hinaus schnappt die Abseitsfalle – in die vor allem Blaise N’Kufo ein ums andere Mal tappen sollte – fehlerlos zu. Und nicht nur er. In der elften Minute hatte N’Kufo die Kugel bereits über die Linie geschoben, jedoch stand Passgeber Miroslav Stoch vorher einen Meter zu weit vorn und wurde vom portugiesischen Unparteiischen Batista berechtigt zurückgepfiffen.

Bremen dagegen tankte in dieser Anfangsphase Mut aus weiterer Entfernung. Torwart Sander Boschker lenkte Naldos Schuss aus gut 23 Metern zur Ecke (13.) und hielt Fritz‘ Versuch fest (15.). Deutlich unachtsamer agierte der Schlussmann dagegen sieben Minuten darauf. Frings energischer Antritt endete mit einem scharfen, aber unplatziertem Schuss, Boschker ließ urplötzlich prallen, Marin reagierte flink, nur ohne letzte Konsequenz und verfehlte aus unbedrängter Position im Nachsetzen. Dennoch fingen die Grün-Weißen in der Defensive die wiederholt versuchten Steilpässe der Gastgeber stetig ab und agierten offensiv deutlich feldüberlegen. Hunt spielte Pizarro auf Außen frei, der passte den Ball hauchzart in die Gefahrenzone, wo ihn Marin clever durch die eigenen Beine rollen ließ, was Enschedes gesamte Hintermannschaft verwirrte, allerdings kam der nach vorn geeilte Petri Pasanen am langen Pfosten um eine Schuhspitze zu spät (24.).

Twente bedankt sich für das „Verschontbleiben“

Erst in der 27. Minute schickte sich Twente an, im Angriff für Aufmerksamkeit zu sorgen - dafür umso eindringlicher. Als alle mit Theo Janssens Freistoßflanke rechneten, zirkelte der das Leder von der äußeren Strafraumgrenze auf den Kasten; Wiese lenkte den frechen Schuss, der genau unter die Latte gepasst hätte, per Glanzparade gerade noch ans Aluminium. Sieben Minuten später vergab Claudio Pizarro auf der anderen Seite die Riesenmöglichkeit zur Führung. Außenverteidiger Tiendalli klärte einen aufsetzenden Ball in die falsche Richtung, dem mutterseelenallein postierten Pizarro fiel dieser auf die Füße, aber der Peruaner schloss per Spannstoß brachial ab, statt überlegt zu schieben und traf nur Boschker und nicht das Tor.

Die Twente-Elf bedankte sich für dieses „Verschontbleiben“ auf ihre ganz eigene Art, sie bestrafte Werder. Nahe der Mittellinie setzte Theo Janssen ungestört und ohne Gegenspieler weit und breit zu einem Solo an, traf den Ball 23 Meter vor dem Kasten aus halblinker Position punktgenau, der schlussendlich am machtlosen Tim Wiese vorbei ins linke Eck zur vollkommen überraschenden Führung krachte. Werder reagierte, wollte, musste und griff weiter an. Noch vor dem Pausenpfiff. Bei der guten Flanke des eingewechselten Abdennour wurde für Pizarros Volley der Winkel jedoch etwas zu spitz (41.). Wiederrum drei Minuten darauf war Naldo gelegt worden; der schüttelte sich kurz und donnerte das Leder aus mehr als 25 Metern nur knapp über die Latte (44.). Marins Hechtkopfball nach scharfer Fritz-Hereingabe vereitelte Boschker aufmerksam (45.).

Wiese verhindert das 0:2 in der Nachspielzeit

Kaum zurück auf dem Feld, war Twentes 39-jähriger Schlussmann erneut Bewahrer in höchster Not. Fritz passte in der 51. Minute zu Niemeyer, der drehte sich schnell um seinen Gegenspieler und schlenzte aus 16 Metern gen Torwinkel, was Boschker mit den Fingerspitzen nach einem artistischen Flug abwendete. Tim Wiese stand seinem Gegenüber vier Minuten später in nichts nach, denn auch Torschütze Theo Janssen hatte noch einen strammen Schuss im Repertoire, dem Werders Schlussmann glücklicherweise blitzschnell mit nur einer Hand die Krönung versagte.

Twente zog sich zurück, wollte punktuelle Nadelstiche setzen. Wie etwa bei Kenneth Perez‘ Freistoß, der sich auf das obere Tornetz senkte. Die Bremer rackerten, doch der Druck auf Enschedes Hintermannschaft konnte nicht annähernd an jenen in den ersten 45 Minuten heranreichen. Sie schienen sich in der Offensive aufgerieben zu haben, herausgespielte Chancen waren Mangelwaren geworden. Pizarros Schuss mit Wut im Bauch zischte nur knapp am linken Pfosten vorbei (66.). Ein Twente-Verteidiger klärte im letzten Moment im Fünfmeterraum vor dem einköpfbereiten Almeida. Abdennour hatte abermals geflankt (79.). Und vier Minuten darauf auch selbst geköpft, was Boschker aber nicht in Bedrängnis brachte. Tim Wiese bewahrte seine Mannschaft in der Nachspielzeit gegen Bryan Ruiz sogar vor einer noch schwierigeren Aufgabe im Rückspiel. Der Costa Ricaner hatte zuvor Fritz und Frings im Strafraum aussteigen lassen.

von Maximilian Hendel


Twente Enschede: Boschker – Stam, Douglas, Wisgerhof, Tiendalli – Brama, Perez (70. Tioté), Janssen – Ruiz, N’Kufo, Stoch (86. De Jong)

Werder Bremen: Wiese – Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen (32. Abdennour) – Frings, Niemeyer (77. Borowski), Hunt, Özil (67. Almeida) – Marin, Pizarro

Tore: 1:0 Janssen (39.)

Gelbe Karten: Janssen (89.) - Marin (40.), Hunt (60.)

Schiedsrichter: Lucilio Cardoso Batista (Portugal)

Stadion De Grolsch Veste: 22.000 Zuschauer


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Geschrieben von Johannes80 am 19.02.2010 um 09:04:

  Von Chancen der ersten 30 Minuten blenden lassen

So sollte die Dienstreise nach Holland nicht enden. Nach zuletzt drei Siegen musste Werder nach dem 0:1 bei Twente Enschede einmal kräftig schlucken. Für die erste internationale Niederlage auf gegnerischen Platz seit dem 0:2 in Glasgow vor knapp zwei Jahren waren die Gründe schnell gefunden: Mangelnde Chancenverwertung in der ersten Halbzeit, mangelnde Kreativität in der zweiten und ein grober Schnitzer in der Rückwärtsbewegung beim Gegentor.

„Das war insgesamt nicht die Leistung, die wir uns vorgestellt haben. Wir haben dem Gegner viel zu viel gestattet, obwohl wir wussten, was er kann. Unsere Chancen haben wir dagegen nicht entschlossen genug genutzt. Keiner hat so gespielt, wie wir das vor hatten", erkannte Cheftrainer Thomas Schaaf. Vor allem die Chancenverwertung im ersten Durchgang war das größte Manko des Abends, denn eigentlich boten die Grün-Weißen zunächst keine schlechte Vorstellung. "Wir hätten einfach ein, zwei Tore vorlegen müssen, die Möglichkeiten dazu waren da.

Es wäre verdient gewesen", bemängelte Klaus Allofs und beschrieb den positiven Effekt einer solchen Führung. "Solange es 0:0 steht, schöpft der Gegner immer noch Hoffnung. Man hat das doch gespürt. Für Twente war das hier etwas ganz Besonderes. Das Publikum war ja nicht mal böse, dass es erst nicht so lief, aber anstatt diese Erwartungshaltung so zu bestätigen und die Tore zu schießen, lassen wir das Gegentor zu."

Die Überlegenheit der ersten halben Stunde verführte die Bremer sogar zu leichten Konzentrationsschwächen. "Wir haben unsere Angriffe nicht so konsequent wie gewohnt zu Ende geführt. Insgesamt waren wir nach vorn nicht so beweglich, nicht so durchsetzungsfähig wie sonst. Man hatte das Gefühl, dass jeder dachte, wir haben alles unter Kontrolle und das 1:0 ist nur eine Frage der Zeit. Das sah oft sehr gefährlich aus, aber im entscheidenden Moment waren wir dann nicht zur Stelle. Da gab es einige Szenen, zum Beispiel als nicht schnell genug auf einen abgewehrten Ball reagiert wurde. Wenn Marko Marin in einer Szene den Ball am Tor vorbei schießt, dann liegt es einfach daran, dass er einen Tick zu späte dran war. Und so passiert es dann, dass dir im Gegenzug ein Ball aus 25 Meter ins Netz gehauen wird", resümierte Geschäftsführer Klaus Allofs.

Über diese Szene, die zum Gegentreffer führte ärgerten sich die Bremer gewaltig. "Ich habe noch gerufen: Drauf, drauf, aber da hat er auch schon abgezogen. Dabei hatte der Trainer noch gesagt, dass der Janssen einen guten Schuss hat. Ich weiß nicht, warum dann keiner stört. Durch den Treffer ist der Gegner erst richtig wach geworden", so die Meinung von Keeper Wiese.

Kopfschüttelnd holte sich Per Mertesacker die Szene in seine Erinnerung zurück. "Das war eigentlich die einzige Gefahr die drohte. Sonst haben wir dort hinten sehr gut gestanden. Wir hatten in der Defensive den Gegner unter Kontrolle, haben die Zweikämpfe gewonnen. Aber dann haut er die Kugel einfach aus 30 Metern bei uns rein. Danach war es schwer, wir mussten dem Rückstand nachjagen und haben wieder viele lange Bälle gespielt, weil sie dicht hinten drin standen, aber eigentlich wollten wir genau das vermeiden."

Warum Janssen so leicht das Mittelfeld überbrücken konnte, wusste so kurz nach dem Spiel keiner. "Das war die einzige Szene, in der wir ungeordnet standen. Ich konnte allerdings auch nicht rausrücken, weil ich Blaise N'Kufo bei mir hatte, den ich nicht allein stehen lassen konnte", erklärt "Merte" die Szene vor dem 0:1. In der gleichen Zwickmühle sah sich auch Clemens Fritz. "Ich war bei meinem Gegenspieler, der anspielbar gewesen wäre, wenn ich drauf gegangen wäre. Der Fehler ist schon vorher passiert. Wir hatten den Ball an der Außenlinie schon fast erobert, aber darauf haben wir uns alle auch ein bisschen zu viel verlassen. Wir waren dort mit drei Mann. Das war eigentlich gut, dass wir so einen Druck aufgebaut haben, aber dann hätte der Ball auch nicht durchkommen dürfen."


aus Enschede berichten Michael Rudolph und Marco Niesner


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Geschrieben von Johannes80 am 19.02.2010 um 09:05:

  Zuversicht vor sehr wahrscheinlichem Fußballkrimi

Auf diesen großen Spannungsfaktor hätten die Werder-Profis gern verzichtet, doch nach dem 0:1 in Enschede wird es nächste Woche so gut wie sicher einen ganz spannenden Fußballkrimi geben. „Das ist für das Rückspiel überhaupt kein schönes Ergebnis. Da müssen wir richtig auf der Hut sein. Das waren wir heute nicht. Wir haben schon am Ende gesehen, dass Twente clevere Spieler in seinen Reihen hat, die Kontersituationen sehr gut ausnutzen können. Wir hätten uns wirklich eine bessere Ausgangssituation schaffen können“, sagte Klaus Allofs und gab die Aufgabenstellung für das Rückspiel gleich vor: „Wenn wir verdient weiterkommen wollen, dann müssen wir eine klare Leistungssteigerung bringen.“

Wenn nichts dazwischen kommt, werden dann auch wieder Peter Niemeyer und der für den mit Leistenproblemen ausgewechselten Petri Pasanen, agierende Aymen Abdennour mitwirken, die Werders Vorsitzender der Geschäftsführung zu den Lichtblicken des Abends zählte. „Peter hat das wieder sehr gut gemacht, er hat der Defensive Stabilität gegeben und auch nach vorn hatte er die beste Aktion der zweiten Halbzeit, als sein Schuss vom Keeper super abgewehrt wurde. Aber auch Aymen hat seine Aufgaben heute sehr ordentlich erledigt, er stand sicher, hat gute Flanken geschlagen und hatte selbst noch die Chance mit seinem Kopfball, den er leider nicht richtig getroffen hat.“

Doch nicht nur die beiden sind heiß auf das Rückspiel. Merte, Fritz & Co. wollen die Verhältnisse wieder gerade rücken und man hatte das Gefühl, dass sie am liebsten gleich wieder raus auf den Platz gegangen wären, um damit anzufangen. Torhüter Tim Wiese sagte trotzig: „Wir sollten uns eigentlich zurückhalten nach der Leistung heute, aber wenn es normal läuft, dann sind wir die bessere Mannschaft und werden uns im Rückspiel durchsetzen. Wir spielen vor eigenem Publikum und müssen es einfach schaffen.“ Wiese zuversichtlich: „Wir lassen uns doch die gute Laune jetzt nicht verderben. Wir haben zuletzt drei Mal gewonnen und wieder besser gespielt, jetzt war mal eine unglückliche Niederlage dazwischen. So ist das im Sport.“

Auch Torsten Frings schürte die Hoffnung auf ein Happyend. „0:1 ist ja jetzt auch kein Ergebnis, bei dem alles vorbei ist. Gerade wir mit unserer Historie wissen, dass alles noch machbar ist. Deswegen war es auch wichtig hier nicht noch das zweite Tor bekommen zu haben“, unterstrich der Kapitän, der noch einmal klarstellte, dass der zweite Treffer der Niederländer zu Recht wegen Foulspiels abgepfiffen wurde. „Mir wurde in die Fersen getreten, deswegen habe ich mich dann verhakt und bin gefallen.“

Per Mertesacker stimmte in den Chor der Zuvesichtlichen mit ein: „Natürlich sind wir weiterhin optimistisch. Dass wir heute kein Tor geschossen haben, war ein Zufall, der nächste Woche nicht nochmal eintreten wird. Vor unseren eigenen Fans lassen wir uns so viele Chancen nicht nehmen.“


aus Enschede berichten Michael Rudolph und Marco Niesner


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Geschrieben von Johannes80 am 19.02.2010 um 15:23:

  "Blütenweiße Weste" soll erstmals beschmutzt werden

Am Sonntag, 21.02.2010, kommt es im Weser-Stadion zu einem echten Kracher-Duell. Werder trifft auf den bisher ungeschlagenen Tabellenführer aus Leverkusen. Wieder gibt es einige interessante Fakten rund um das Spiel, die WERDER.DE in Zusammenarbeit mit OptaSportdaten für alle Statistik-Fans zusammengetragen hat. Viel Spaß damit!


• Von den letzten 9 BL-Partien gegen Werder konnten die Rheinländer nur 1 gewinnen (5 Niederlagen, 3 Remis). Den letzten Sieg feierte die Werkself aber bei ihrem letzten Gastspiel an der Weser: Vor knapp 1 ½ Jahren (am 28.10.200cool gewann Bayer mit 2-0.

• Insgesamt ist die BL-Bilanz gegen Bayer positiv für die Grün-Weißen: 22 Bremer Siegen stehen 14 Niederlagen gegenüber. Außerdem gab es 23 Unentschieden – gegen keine andere Mannschaft spielte Leverkusen in der Bundesliga so oft remis.

• Revanche? Das vorletzte Duell der beiden Teams fand im Finale des letztjährigen DFBPokals statt – Ende Mai 2009 gewann Werder mit 1-0 (Torschütze: Özil).

• Bremens Özil und Leverkusens Barnetta sind die Top-Vorbereiter der Liga (je 8 Assists).

• Die Rheinländer sind nach 22 Spieltagen immer noch ungeschlagen (13 Siege, 9 Remis) – das schaffte vor der Werkself nur der FCB, ebenfalls unter Heynckes, in der Spielzeit 1988/89 (damals die ersten 23 Spieltage).

• Mit Leverkusen (48 Tore, wie Bayern) und Bremen (44) treffen 2 der 3 torgefährlichsten Teams der Liga aufeinander.

• In den letzten 7 BL-Spielen kassierte Bremen immer mindestens 1 Gegentor.

• Claudio Pizarro traf in den letzten 3 BL-Spielen jeweils 1-mal.

• Beim mit 5-0 höchsten Bremer Sieg über Bayer, am 4. April 1986 im Weser-Stadion, stand Bremens Coach Thomas Schaaf noch als Werder-Spieler auf dem Platz.

• Jupp Heynckes konnte als Trainer noch nie gegen Schaaf gewinnen (2 Remis, 3 Niederlagen).


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Geschrieben von Johannes80 am 19.02.2010 um 17:49:

  Bayer 04 zu Gast: „Die Aufgabe ist Motivation genug“

Wenn jemand aktuell eine exzellente, noch dazu eigens aufgestellte Bundesliga-Bestmarke anvisiert, die allerdings schon fast 21 Jahre währt, dem ist wahrlich schon einiges in dieser Branche widerfahren. Und doch wird die Saison des Trainers Jupp Heynckes bei Bayer Leverkusen – egal wie sie zu Ende gehen sollte – wohl vielen besonders in Erinnerung bleiben. Am Sonntag, 21.02.2010, strebt sein in der laufenden Bundesliga-Runde noch ungeschlagenes Team ab 17.30 Uhr im Weser-Stadion gegen Werder Bremen danach, die niederlagenlose Liga-Serie auf 23 zu erhöhen.

Heynckes visiert die eigene Bestmarke an

Sie würden den in der Saison 1988/89 vom FC Bayern, dessen damaliger Trainer – natürlich - Jupp Heynckes war, aufgebotenen Rekord einstellen. Wegbegleitendes Spalier und bunte Blumensträuße sind von Cheftrainer Thomas Schaaf und seinen Grün-Weißen jedoch nicht vorgesehen, sie sind viel mehr gewillt, dem Ganzen im letzten Augenblick Einhalt zu gebieten. „Eine schöne Aufgabe, sich zu beweisen. Unser Ziel ist klar und die Aufgabe ist Motivation genug“, bringt es der 48-Jährige präzise auf den Punkt. Heimspiel, Sieg und die nächste Stufe zurück nach oben zu erklimmen! Bis auf zwei Punkte rückte seine Mannschaft zuletzt wieder an den ersten europäischen Startplatz heran, den derzeit Borussia Dortmund innehält.

Auf Tabellenführer Bayer 04 sind es dann schon deren zwölf Zähler. Dass die Werkself von ganz oben grüßt, dafür hat auch Thomas Schaaf einige Argumente parat. „Sie treten als unheimlich kompakte Einheit auf, die auch individuell einiges aufzubieten hat“, lobt er. Schlicht und ergreifend „hat sie hervorragende Spiele geboten und steht nun zurecht dort.“ Jung, hochtalentiert, zu Großem fähig, diese Eigenschaften zeichneten Leverkusen schon vor Heynckes' Antritt aus. Doch der lang anhaltende Umbruch - nach einer begeisternden Ära ohne Krönung um die Jahrtausendwende herum - scheint in seine Endphase eingetreten zu sein. Michael Skibbe und Bruno Labbadia sorgten für Konturen, den gegenwärtig äußerst schnell voranschreitenden Feinschliff leistet Altmeister Heynckes in bislang perfektionistischer Manier.

Bayer ist gereift, aber auch reif genug für den Titel?

Jung, hochtalentiert und zu Großem fähig ist sie auch heute. Und wirkt noch dazu gereift. Aber auch schon reif für die Meisterschaft? Als Heynckes‘ FC Bayern im April 1989 die noch allein stehende Marke setzte, bestand der Tagesablauf etwa von Toni Kroos oder Eren Derdiyok aus schreien, schlafen, gefüttert werden. René Adler und Stefan Kießling werden zumindest im heimischen Garten dem runden Leder schon nachgejagt sein.

Sie zusammen sind anno 2010 nur vier bedeutende Stützen des Höhenflugs „einer insgesamt gut harmonierenden Mannschaft“, die Thomas Schaaf auf seine Männer zukommen sieht und weiß: „Sie agieren recht offensiv, kombinieren schnell, sind beweglich.“ Kießling und Derdiyok erzielten gemeinsam bereits 23 Saisontreffer, Kroos vereint Kreativität und Torgefahr, abgesichert von Arturo Vidal. Auf der Außenbahn wirbelt Barnetta. In der zweiten Reihe lauern die von langen Verletzungen zurückgekehrten Renato Augusto, Patrick Helmes oder Gonzalo Castro. Besonnenheit und Zweikampfstärke verkörpert die Innenverteidigung aus Manuel Friedrich und der Ikone Sami Hyypiä. Im vergangenen Sommer kam der 36-jährige Finne aus Liverpool. „Mit ihm haben sie einen ganz erfahrenen, wichtigen Mann gefunden, der für Stabilität sorgt und der vor allem auch den Anderen Stärke gegeben hat“, sagt Thomas Schaaf. Dass zumindest ein kurzfristiger Verlust nicht ins Gewicht fällt, werden die Rheinländer in Bremen beweisen können. Bayer 04 muss ohne seinen gelbgesperrten Leader auskommen. Stefan Reinartz rückt für ihn ins zentrale Glied der Viererkette.

Fragezeichen hinter Pizarro, Pasanen und Hunt

Ob es Reinartz dort unter anderem mit Claudio Pizarro zu tun bekommt, ist derzeit noch ungewiss. Den Peruaner behindern aktuell „leichte Knieprobleme“, informierte sein Trainer am Freitag, „zwei weitere Fragezeichen stehen noch hinter Aaron Hunt und Petri Pasanen.“ Hunt hat mit muskulären Problemen im hinteren Oberschenkel und Pasanen mit Problemen in der Leistengegend zu kämpfen. Aufschluss über ihre Einsatzmöglichkeiten wird das Abschlusstraining der Grün-Weißen bringen. „Bremen befindet sich im Aufwind und ist fußballerisch richtig stark“, hob der ehemalige Werderaner Manuel Friedrich bei Bayer04-TV hervor. Sein Trainer Jupp Heynckes pflichtete ihm im ‚kicker‘ bei: „Werder hat den Winterschlaf beendet.“ Und dennoch bringen die Leverkusener ihr hart erarbeitetes Selbstbewusstsein auch mit an die Weser. „Wir haben den Anspruch, eine Spitzenmannschaft zu sein, da oben zu stehen und da oben bleiben zu wollen“, äußerte Friedrich energisch. Allerdings belegen einzig die tabellarischen Vorzeichen Eindeutigkeit. „Da brauchen wir nur hinschauen. Aber das ist unwichtig“, unterstrich Schaaf, „beide Mannschaften verfügen über hohes spielerisches Potential und Bayer wird genauso bedrängt wie wir.“

Heynckes‘ alter Klub, der punktgleiche FC Bayern, drängt vehement auf die Veränderung des Status Quo an der Spitze, während gleich fünf Teams Europa-League-Aussichten haben. Fünf der letzten sechs Spiele entschied Leverkusen für sich. Was diese Saison noch fehlt? Ein Sieg in einem Spitzenspiel. Sowohl gegen Bayern als auch gegen Schalke, Hamburg, Dortmund und Werder stand am Ende eine Punkteteilung zu Buche. Diese Fünf belegen nacheinander die Ränge zwei bis sechs der Bundesliga. Auf jeden Fall wird es das letzte Aufeinandertreffen zwischen Werder und Bayer 04 der in der Saison 2009/10 sein. Der Pokalfinal-Gegner 2009 flog heuer bereits in der zweiten Runde beim FCK aus dem Wettbewerb. Ohne Sami Hyypiä, es war das bisher einzige Spiel, in dem der Finne nicht mitwirken konnte.

von Maximilian Hendel


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Geschrieben von Johannes80 am 19.02.2010 um 17:50:

  Werder baut weiter auf Torhüter Sebastian Mielitz

Werders Torhüter Sebastian Mielitz hat am Freitagnachmittag seinen Vertrag bei Werder Bremen vorzeitig verlängert. Der Kontrakt, der im Sommer 2010 ausgelaufen wäre, läuft nun bis zum 30.06.2012. "Diese Unterschrift ist für mich eine Bestätigung meiner Leistungen im vergangenen Jahr, in der ich mich auch schon mal in der Europa League und in der Bundesliga zeigen durfte. Wenn man da einmal reingeschnuppert hat, dann will man unbedingt dort wieder hin. Und ich finde es schön, dass ich bei Werder die Chance bekomme, weiter an mir zu arbeiten. Ich werde alles daran setzen, dass es auch nach diesen beiden Jahren für mich bei Werder weitergeht", sagte der 20-Jährige.

Werders Vorsitzender der Geschäftsführung Klaus Allofs sagte nach dem Vertragsabschluss: "Sebastian hat seinen Teil dazu beigetragen,dass wir auf der Torhüterposition insgesamt sehr gut besetzt sind. Im letzten Jahr hat man gesehen, dass man ihn auch ins kalte Wasser schmeißen kann und er sich dort behaupten kann." Cheftrainer Thomas Schaaf fügte an: "Sebastian hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Die Einsätze bei den Profis haben ihm zusätzlich einen Schub gegeben. Dort konnte er sich beweisen. Er hat großes Potenzial und wir wollen ihn in der täglichen Arbeit weiter fördern."

Sebastian Mielitz spielt seit 2007 bei der U 23 von Werder Bremen und hat dort seitdem 48 Partien absolviert. Im vergangenen Jahr musste er aufgrund von Verletzungen der beiden Stammkeeper Tim Wiese und Christian Vander im Europa-League-Spiel gegen Nacional Funchal (4:1) und beim Bundesliga-Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln (0:0) in der Profi-Mannschaft aushelfen, mit der er seit zwei Jahren täglich trainiert. Sebastian Mielitz kam 2005 von Energie Cottbus zu Werder Bremen und setzte sich jeweils bei den B- und A-Junioren des Vereins durch. 2007 wurde er mit der U 19-Mannschaft Norddeutscher Meister. Für den Keeper war es nicht der erste Titel. So wurde er bereits als Schüler in Cottbus und Bremen jeweils Deutscher Schulmeister.


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Geschrieben von Johannes80 am 20.02.2010 um 15:36:

  Trotz 14 Punkten Unterschied Duell auf Augenhöhe

Gerade aus Enschede zurück, schon steht für Werder in der Bundesliga der nächste Höhepunkt auf dem Programm. Die Mannschaft von Thomas Schaaf trifft am Sonntag auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen. WERDER.DE sprach vor dem Aufeinandertreffen mit Gäste-Trainer Jupp Heynckes über das "Duell auf Augenhöhe" sowie den schmerzlichen Ausfall von Abwehrchefc Sami Hyypiä.


Herr Heynckes, wie beurteilen Sie die 0:1-Niederlage der Bremer bei Twente Enschede und welche Auswirkungen könnte das Ergebnis auf die Partie am Sonntag haben?

"Ich habe mir das Spiel selbstverständlich angeschaut. Es ist zwar nicht gerade positiv, wenn man auswärts zu Null verliert, aber es gibt ja kommende Woche Donnerstag noch das Rückspiel. Werder hat zu Hause alle Möglichkeiten weiterzukommen. Die erste Halbzeit gegen Twente haben Sie ganz klar bestimmt, waren die bessere und reifere Mannschaft mit einer sehr guten Organisation. Insgesamt haben Sie es dennoch nicht verstanden ihre Möglichkeiten zu nutzen. Trotzdem gehe ich davon aus, dass sie es kommende Woche besser machen werden."

Der Statistik nach zu urteilen ist die Reise Ihrer Mannschaft an die Weser wenig erfolgversprechend. Als Trainer konnten Sie Thomas Schaaf noch nie bezwingen…

"Wissen Sie, ich gebe nicht so viel auf Statistiken. Ich weiß momentan nicht nur, dass wir die erste Tabellenposition inne haben, sondern auch, dass wir in dieser Saison sehr konstant guten Fußball bieten können. Die Mannschaft hat sich in den letzten Monaten immer weiterentwickelt und deswegen fahren wir auch sehr selbstbewusst nach Bremen. Wir wollen dort gewinnen, das ist doch ganz klar. Obwohl wir natürlich auch registriert haben, dass Werder die Talsohle durchschritten hat und sich wieder im Aufwind befindet. Man sieht, dass die Automatismen wieder greifen, Werder einen gepflegten und wunderbaren Fußball spielen kann. Das erschwert unsere Aufgabe natürlich ungemein. Nichts desto Trotz wollen wir die Tabellenspitze verteidigen und gewinnen."

Wie groß ist Ihr Respekt vor der Werder-Offensive um Pizarro, Marin, Özil und Hunt?

"Ich denke schon, dass es im Fußball sehr wichtig ist, die Klasse und auch die Tradition der gegnerischen Mannschaft zu respektieren. Werder hat immer einen attraktiven Angriffs-Fußball gespielt und hatte immer sehr gute Offensiv-Spieler in ihren Reihen. Für uns gilt es am Sonntag defensiv und kompakt gut zu stehen. Gerade in diesem Punkt hat meine Mannschaft in dieser Saison ungemein dazu gelernt, weil eben dieser Aspekt in einigen Saisons die Achillesferse des Teams war."

Und wie schwer wiegt in diesem Zusammenhand die Sperre Ihres Abwehrchefs Sami Hyypiä?

"Der Ausfall von Hyypiä kommt natürlich nicht zum richtigen Zeitpunkt, aber ich denke, dass wir auch das kompensieren können. Gerade auch weil die Mannschaft insgesamt an gutem Defensiv-Verhalten dazugelernt hat. Dennoch, Sami hat in dieser Saison überragende Leistungen abgerufen und sich nahtlos in unser Spielsystem eingefügt. Er ist ein erfahrener Profi, der auf höchstem Niveau zehn Jahre in Liverpool gespielt hat. Wir wissen um die Stärke von Werder, aber ich denke, dass es sich auch herumgesprochen hat, dass Bayer 04 eine sehr gute Mannschaft ist und wir uns anders präsentieren, als vielleicht in den vergangenen Spielzeiten."
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Das 0:0 im Hinspiel war nur eine von drei Partien, in der Ihre Mannschat ohne Torerfolg blieb. Was für ein Spiel erwarten Sie am Sonntag?

"So etwas zu prognostizieren ist immer sehr schwierig, aber ich gehe davon aus, dass es ein interessantes, attraktives Spiel wird. Es stehen sich zwei sehr gute Mannschaften gegenüberstehen, die eine gewisse Offensiv-Philosophie haben und deswegen wird es für das Publikum sicherlich sehr spannend."

Sicherlich kommt dem Duell der beiden Spielmacher Mesut Özil und Toni Kross am Sonntag eine große Bedeutung zu. Könnten Sie sich vorstellen, dass die beiden zusammen in der Nationalelf auflaufen?

"Beide können ein Spiel lenken, aber ich denke, dass Özil trotzdem noch andere Charakteristika mit sich bringt als Toni Kroos. Mir gefallen beide Spieler sehr gut, beide haben große Klasse und warum sollte es nicht so sein, dass sie gemeinsam mit der Nationalmannschaft nach Südafrika fahren und dort zusammen spielen?"

Mit Simon Rolfes und Manuel Friedrich spielen auch zwei ehemalige Bremer in Ihren Reihen. Welchen Stellenwert hat Manuel Friedrich in Ihrem Team?

"Manuel Friedrich hat sich in dieser Saison enorm gesteigert. Er ist ein Garant in der Defensive für Solidität, Sicherheit und Ruhe im Spiel. Er ist ein klasse Kopfballspieler und hat sehr gute Zweikampfwerte vorzuweisen. Es ist erfreulich, dass er extrem konstant spielt und eine Führungsrolle innerhalb der Mannschaft übernommen hat. Manuel ist nach dem Ausfall von Simon Rolfes nicht nur der Kapitän, sondern auch der verlängerte Arm auf dem Platz."

Würden Sie trotz 14 Punkten Unterschied zwischen Bayern und Werder von einem Duell auf Augenhöhe sprechen?

"Ja, absolut, denn wir müssen eines berücksichtigen: Wenn eine Mannschaft wie Werder jahrelang auf mehreren Hochzeiten tanzt, also immer im Europapokal, fast immer im DFB-Pokalhalbfinale oder gar Finale steht und zahlreiche Nationalspieler hat, dann ist es auch nicht verwunderlich, dass man eine schlechte Phase durchlebt, wie sie Werder in diesem Jahr gehabt hat. Es ist für einen Trainer schwierig diesen Kräfteverschleiß aufzufangen. Das müssen auch wir in der nächsten Saison versuchen zu vermeiden. Man muss einen qualitativ breiteren Kader haben, um auch drei Spiele in einer Woche zu absolvieren, ohne dass dort ein Kräfteverschleiß erkennbar ist. Nicht zuletzt ist Werder auf Augenhöhe, weil sie in den letzten Jahren mit Bayern München im Grunde genommen das Geschehen in der Bundesliga diktiert haben."

Ist das Siegen für Ihre Mannschaft mittlerweile leichter geworden, weil sie sich daran gewöhnt hat, oder wird es von Spieltag zu Spieltag schwerer der Gejagte zu sein?

"Es war vorher nicht leicht und ist momentan nicht leicht, aber man darf nicht permanent auf die Tabellenkonstellation schauen. Darüber zu philosophieren ist müßig. Ich glaube, dass meine Mannschaft das in dieser Saison hervorragend gehandelt hat und wir lassen uns von gar nichts beeindrucken, bleiben cool und gelassen. Wir sind so selbstbewusst zu sagen, dass es schwer werden wird, uns da ganz vorne wegzuholen."


notiert von Marco Niesner


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Geschrieben von Johannes80 am 21.02.2010 um 11:48:

  Pizarro und Pasanen im Kader, Hunt fällt aus

Jetzt ist es amtlich. Wie bereits am Freitag von Cheftrainer Thomas Schaaf angedeutet, müssen die Bremer am Sonntag auf Aaron Hunt verzichten. Der 23-Jährige hatte im bisherigen Saisonverlauf in jeder Partie für die Grün-Weißen auf dem Platz gestanden. Die muskulären Probleme im hinteren Oberschenkelbereich machen einen Einsatz am Sonntag jedoch unmöglich.

Für ihn nominierte Thomas Schaaf U23-Akteur Onur Ayik, der damit zu zweiten Mal in dieser Saison im Kader der Bremer steht. In einem Testspiel von Werders Drittligateam gegen den VfB Lübeck erzielte Ayik am Samstagmittag noch den Treffer zum 2:0 Endstand, ehe er am Nachmittag zur Mannschaft stieß.

Bei Angreifer Claudio Pizarro sowie Linksverteidiger Petri Pasanen konnte Cheftrainer Thomas Schaaf hingegen Entwarnung geben. Beide stehen im Kader der Werderaner und können mit einem Einsatz von Beginn an rechnen. "Ich habe keine Probleme mehr mit dem Knie und fühle mich gut", gab Pizarro zur Freude aller Werder-Anhänger grünes Licht für einen Einsatz gegen Bayer Leverkusen.

Folgende 18 Spieler hat Cheftrainer Thomas Schaaf für den Sonntag in den Kader berufen:

Wiese, Vander, Pasanen, Naldo, Borowski, Fritz, Rosenberg, Marin, Özil, Ayik, Prödl, Abdennour, Husejinovic, Frings, Almeida, Pizarro, Niemeyer, Mertesacker.


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Geschrieben von Johannes80 am 22.02.2010 um 08:44:

  2:2! Mertesacker egalisiert im letzten Augenblick

Dank eines Kopfballtores von Innenverteidiger Per Mertesacker in der Nachspielzeit erreichte Werder Bremen am Sonntagabend im ausverkauften Weser-Stadion ein 2:2 (1:1) gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen. In einem vor allem von der Taktik geprägten Spiel sahen effektive Gäste lange Zeit wie der Sieger aus. Eren Derdiyok überraschte schier aus dem Nichts in der 29. Minute mit einem direkten Freistoßtor ins linke Eck. Nur fünf Minuten später staubte Claudio Pizarro zum Ausgleich ab, nachdem René Adler zuvor einen scharfen Freistoß von Naldo nicht festhalten konnte. Die erneute Führung der Gäste gelang Mittelfeldspieler Toni Kroos mit einem Fernschuss (57.). Die hielt so lange, ehe Mertesacker ein letztes Mal im Fünfmeterraum hochstieg und vielumjubelt einnickte.

Aggressive Deckungsreihen ließen keinen Raum

Einen Tausch in seiner ersten Elf vollzog Cheftrainer Thomas Schaaf. Tim Borowski komplettierte das Mittelfeld nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Aaron Hunt. Wie es Bayers Trainer Jupp Heynckes schon angekündigt hatte, trafen sich wahrlich zwei Teams auf Augenhöhe. Die Sicherheit stand bei beiden Kontrahenten zunächst im Vordergrund, das Risiko in den Angriffsaktionen bekam einen überschaubaren Raum zugesprochen, auch weil aggressive Deckungsreihen in Grün-Weiß und Schwarz-Rot kaum Zentimeter zum Entfalten ließen. Die erste Initiative ergriff der wieselflinke Marko Marin. Gegenspieler Daniel Schwaab verschätzte sich, Marin dribbelte vorbei, schlug von der Grundlinie eine scharfe halbhohe Eingabe, die allerdings im dicht besiedelten Strafraum keinen Abnehmer fand (8.). Drei raumöffnende Flugbälle sollten in den anschließenden Minuten Mesut Özil (2x) und Torsten Frings erreichen, unterbrochen nur von der jeweils in kniffligster Situation gehobenen Fahne. Im Zweifel für den Angreifer.

Die Grün-Weißen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, verlagerten das Pressing bis weit in die gegnerische Hälfte. So zwang Peter Niemeyer Vidal vor dem Leverkusener 16er energisch zum Ballverlust, tankte sich bis zur linken Strafraumgrenze durch und wollte flanken, was sich allerdings als gefährliche Torgelegenheit entpuppte, die Adler gerade noch mit den Fingern über die Latte spitzelte. Einen ersten ausgiebigeren Einsatz von Tim Wiese verhinderte derweil Per Mertesacker, der seinen Kopf in einen Volley-Aufsetzer von Toni Kroos hielt und mögliche Gefahr bereits im Keim erstickte. Auch nach Barnettas Schlenzer auf Ablage von Kießling brauchte sich Werders Schlussmann nicht strecken, der Schweizer zirkelte aus 14 Metern weit am anvisierten Kreuzeck vorbei. Kurz zuvor flog Naldos Kopfball zwei Meter zu hoch. Mehr wurde nicht zugelassen, sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite, Konzentration, Fehlerlosigkeit und Kopfballstärke der zentralen Defensiven überwogen.

Wie so oft halfen Standardsituationen

Um dies zu ändern halfen – wie so oft – nur noch Standardsituationen weiter. Niemeyer foulte, um den ruhenden Ball versammelte sich eine ganze Bayer-Schaar – wohl nur, um Spezialist Kroos auf die Schulter zu klopfen. Denkste! Eren Derdiyok lief an, schoss aus 24 Metern und der Ball senkte sich genau ins linke Eck zur Führung (29.). Den Grün-Weißen sollte die ähnliche Möglichkeit aus unweit größerer Distanz nur fünf Minuten darauf zur Verfügung stehen. Hier versuchte sich allerdings kein unverhoffter Schütze. Naldos wie immer hart getretener Ball flatterte, setzte auf, flog Bayers Torwart René Adler an die Brust, von dort glitt er dem 25-Jährigen durch die Beine, sprang auf der Linie, wo Claudio Pizarro ihn mit der Pike ins Netz tippte. Nur Augenblicke vor der Pause ging Adler mit der Faust am langen Pfosten dann auf Nummer sicher. Dort hatte Borowski nach Naldos Kopfballverlängerung einer Marin-Flanke bereits gelauert.

Die zweite Halbzeit schien das beinah identische Spielgeldbild der ersten 45 Minuten annehmen zu wollen. Kaum Torchancen, wenig Strafraumszenen, noch weniger Fehler. Im Mittelfeld wogte es hin und her, nur neutralisierten sich beide damit. Doch wenn Bayer etwas an den Tag legte, dann eiskalte Effizienz. Werder ließ nur in zwei aufeinander folgenden Szenen etwas zu viel Raum. Der flinke Barnetta zog im schnellen Dribbling von der rechten Seite aus nach innen, legte quer zu Toni Kroos, der konnte sich den Ball vorlegen und aus 27 Metern abziehen: Ein zweites Mal flog das Leder am ansonsten so gut wie gar nicht geprüften Tim Wiese vorbei ins Netz (57.). Die Ausgangssituationen hätte für den Tabellenführer nun komfortabler nicht sein können. Während Leverkusen auf Konter lauern durfte, musste Werder zwangsläufig öffnen, aktiv werden. Aber der vor ihnen errichtete schwarz-rote Wall war alles andere als einfach zu überwinden. Marin trieb kurz durch die Mitte an, schickt Tim Borowksi – von Reinartz angestrengt verfolgt -, aber Adler war im Herauslaufen aufmerksam zur Stelle (64.).

Als es keiner mehr für möglich hielt, köpfte Mertesacker

Die Zeit lief gegen die bemühten Grün-Weißen, Thomas Schaaf setzte auf totale Offensive und wechselte Hugo Almeida und Debütant Onur Ayik gegen Niemeyer und Borowski. Und Bayer? Wollte – wenn möglich – die Entscheidung. Torschütze Derdiyok fing einen Befreiungsschlag Wieses am Mittelkreis ab, versuchte den Kunstschuss, aber Werders Torhüter war schnell wieder in seinen Strafraum geeilt (75.). Acht Minuten später hielt er die Partie offen. Der eingewechselte Renato Augusto initiierte einen sehenswerten Konter mit einem tollen Solo über die rechte Außenbahn, bediente von der Grundlinie aus punktgenau Stefan Kießling, der aus 16 Metern den Ball voll mit der Spanne traf und Wiese zu einer Glanztat nötigte. Ein Volley aus 18 Metern über die Latte von Onur Ayik schien dann vier Minuten vor dem Ende die letzte Chance gewesen zu sein. Bis Marko Marin ein letztes Mal eine Eingabe in den Fünfmeterraum hob und Per Mertesacker – als es keiner mehr für möglich hielt – den Ball in die Maschen köpfte.

von Maximilian Hendel


Werder Bremen: Wiese – Fritz (46. Abdennour), Mertesacker, Naldo, Pasanen – Frings, Niemeyer (66. Ayik), Borowski (66. Almeida), Özil – Marin, Pizarro

Bayer Leverkusen: Adler – Schwaab (66. Sarpei), Friedrich, Reinartz, Castro (66. Kadlec) – Vidal, Bender, Barnetta (81. Renato Augusto), Kroos – Kießling, Derdiyok

Tore: 0:1 Derdiyok (29.), 1:1 Pizarro (34.), 1:2 Kroos (57.), 2:2 Mertesacker (90. + 2)

Gelbe Karten: Borowski (53.), Abdennour (68.), Pizarro (71.), Frings (84.) - Reinartz (37.), Schwaab (59.), Derdiyok (82.), Vidal (84.)

Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)

Weser-Stadion: 37.500 Zuschauer (Ausverkauft)


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Geschrieben von Johannes80 am 22.02.2010 um 08:45:

  Nach "Mertes" Ausgleich "ist nichts kaputt gegangen"

Als der Vierte Offizielle mit seiner Tafel vier Minuten Nachspielzeit anzeigte, flammte noch einmal Hoffnung auf. Werder spielte schon einige Zeit Powerplay in der Hälfte des ungeschlagenen Tabellenführers und bekam nun noch einmal Rückenwind. Die 40. Flanke (!) der Werderaner segelte schließlich ins Zentrum und wurde von Marin und Mertesacker zum 2:2 veredelt. Nicht nur Cheftrainer Thomas Schaaf hielt es nicht mehr auf der Bank.

"Das hat mich riesig gefreut, dass die Mannschaft sich mit diesem Tor belohnt hat und dass sie dann nicht mehr mit ganz leeren Händen da stand. Am Ende hat sie wie befreit aufgespielt, hat richt viel Druck entwickelt. Sie hat alles versucht. Da war richtig Feuer unterm Dach. Insgesamt kann man mit der Leistung zufrieden sein. Wir haben uns gegen die momentan beste Mannschaft in Deutschland behauptet. Das ist doch etwas wert. Wir sind noch nicht dort, wo wir hin wollen, aber wir sind wieder einen Schritt weiter."

Torschütze Per Mertesacker ermöglichte die grün-weißen Glücksgefühle mit seinem Kopfball in letzter Minute. "Wir haben am Ende versucht mit unseren langen Bällen unsere kopfballstarken Spieler in Szene zu setzen und haben es geschafft. Wir haben uns in einer Phase durchgesetzt, die sehr hektisch war. Da gab es viele Fouls, viel Aufregung, aber am Ende war alles gut", so der Nationalspieler, der die Partie unmittelbar nach dem Schlusspfiff im Spielertunnel noch mit Bayers Manuel Friedrich und Rene Adler ("Das ist doch bald lästig, immer dieser Merte!") detailliert analysierte.

Seine Zusammenfassung: "Beide Sturmreihen hatten heute wenig Spielraum, konnten nicht viel ausrichten. Wir standen eigentlich ganz gut und sind nur durch eine Standardsituation und einen Sonntagsschuss jeweils in Rückstand geraten."

Zu halten gab es bei diesen beiden Gegentoren nichts, fand Werder-Keeper Tim Wiese: "Wenn ich die Bälle nicht halten kann, wer soll sie dann halten. Da war nichts zu machen. Bei Toni Kroos war es ähnlich wie gegen Enschede, wir müssen den Schützen früher angreifen. Wir wissen doch, dass er gut schießen kann."

Zum Glück hat auch Werder Spieler in seinen Reihen, die bekanntlich einen ordentlichen Schuss abgeben können. Naldo hatte es beim ersten Ausgleich wieder einmal gezeigt. Er provozierte mit seinem Freistoß den Fehler von Rene Adler, doch obwohl er als Torschütze gefeiert wurde, war es erst Pizarro, der die Kugel über die Linie drückte. "Ich bin trotzdem glücklich. Claudio hat jetzt zehn Tore und ich habe ihm dazu geholfen. Außerdem finde ich, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Leverkusen spielt um den Titel mit und wir haben ihnen fast keine Chance gestattet. So schaffen wir auch noch die Europa League."

Werder im Aufwärtstrend – das sieht auch Geschäftsführer Klaus Allofs so. "Ich sehe schon, dass wir voran kommen. Der Trainer hat es heute wieder einmal nicht thematisiert, aber wir haben heute gegen den Tabellenführer gespielt, der sich am Donnerstag ausruhen konnte, während wir in Enschede gespielt haben. Das muss man berücksichtigen bei der Bewertung der Partie. Man hätte Verständnis haben können, wenn sie heute nicht mehr zugelegt hätten, aber im Gegenteil, das Team hat es immer weiter versucht." Der späte Ausgleich ließ Klaus Allofs schließlich doch noch eine versöhnliche Bilanz des Wochenendes ziehen. "Wir hatten eine schwierige Ausgangsposition und sind trotzdem nicht zurückgeworfen worden. Die Ergebnisse der Konkurrenz haben gepasst, es ist nichts kaputt gegangen. Leider ist uns auch nicht der große Schritt nach vorn geglückt, der möglich war."


von Michael Rudolph und Marco Niesner


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